Tagging-Projekt

Unser Tagging-Projekt begann mit dem Erwerb eines neuen NFC-Mobiltelefons, dem Nexus S von Google. Ausgeruestet mit divertaggingsen Funkschnittstellen, grossem Speicher und ueberhaupt beeindruckenden Werten. Aber darauf soll es garnicht ankommen, eher auf die Moeglichkeit, mobil auswerten zu koennen. Das erschien bei der Realisierung unabdingbar. Zum Start unserer Aktivitaeten (23.04.11) war es das erste wirkliche Smartphone mit NFC-Technik auf dem Markt und deshalb besonders reizvoll. Denn die bisher erhaeltlichen Geraete boten eben nicht die Moeglichkeit, auch eine leistungsfaehige und mobile Anwendung dahinter zu stellen. Hat man Android zur Verfuegung, sind viele Sachen kein Problem mehr. Zumindest in der Theorie, denn ab und zu hakt es dann immer noch …
Die erste Abbildung zeigt dann auch schon einen denkbaren Anwendungsfall. Unser Ziel dabei: Verknuepfung von „realer“ zur Online-Welt. Getagt werden soll, was einer Erklaerung oder zusaetzlichen Informationen bedarf. Bei Buechern also Informationen zum Titel und zum Autor, Bezugsquellen usw.
Neu dabei sollte sein, diese Informationen intuitiv auszuwaehlen. Angeboten werden soll nur das, was im Einzelfall wirklich von Belang ist. Bei CDs geht das im Übrigen auch. Das Album von Katy Perry ist vielleicht das einzige, was nach Erdbeermarmelade riecht, moechte man aber auch in seine CD-Datenbank schauen, dann ist ein Tag anstatt eines Nummern-Aufkleber besonders sinnvoll. Und damit man weiß, welche Dinge auch wirklich getagt sind und, um den geneigten User zum Interagieren aufzufordern, haben wir kuerzlich (20.03.2012) diverse Aufkleber mit Pictogrammen eingefuehrt … Es muss auch nicht immer online nachgeforscht werden, beim Buch oben sehen Sie auf dem Display eine statische HTML-Seite, die konkret mit dem Fremdwoerterbuch verknuepft ist. Diese enthaelt Titel, Autor, Verlag und Erscheinungsjahr.

Aber mitunter soll es schon mehr sein, in der Kategorie Poster erscheint eben ein Kauflink sinnvoll, der von der eigenen Objektseite des New-York-Taxis im Flur der Wohnung auf die Bestellseite bei „easy art“ fuehrt. Dort gibt es das Poster dann fuer 7.95 EUR.
Und hier steht das Smartphone als kombiniertes Geraet zur Verfuegung, da eine entsprechende Anwendung (in dem Fall der im Hintergrund laufende Task des NFC-Tag-Readers) nicht nur die Information vom NFC-Label im Buch oder Bild liest, sondern gleichzeitig den Text, Adressbuch-Informationen oder auch URLs zur Verfuegung stellt, die man weiterverarbeiten kann. Ist es ein Link, so steht gleich ein Browser bereit, um auf die entsprechende Website zu gelangen. Es werden also gezielte Aktionen ausgefuehrt, jenachdem, wie die gerade gelesenen Tag-Eigenschaften aussehen. Man kann also steuern, wie man zum entspechenden Content kommt. Davor kommt Arbeit, naemlich die Ausstattung der Objekte mit entsprechenden Transpondern. Das koennen Aufkleber oder auch Smartcards sein.

Bedingung ist einmal die Lesbarkeit durch das RFID-Lesegeraet, sei es ein NFC-Smartphone oder ein anderer mobiler Leser und gtagginguenstigerweise, dass man Informationen nach dem NFC-Standard auf den Transpondern unterbringen kann, damit man auch den Komfort einer entsprechenden NFC-Anwendung nutzen kann. Dazu sind NFC-Transponder oder zumindest Modelle nach ISO14443 notwendig, so z.B. Mifare-Karten. Mifare-Ultralight war z.B. durch das Nexus-Handy ebenfalls lesbar, jedoch konnten lange Links aufgrund der Speicherkapazitaet nicht mehr untergebracht werden. Nur, wenn eine genuegende Anzahl an Objekten getagt werden, ergibt sich eine wirkliche nutzbare Anwendung. Wir arbeiten hier quasi im Heimbereich. Es regnet nicht rein und es stehen die verschiedensten Objekte zur Auswahl.

Im Sinne unserer Cyberhome-Aktivitaeten ergaenzt sich das Projekt aber optimal mit anderen, das Smartphone erfasst Objekte, dient als Ueberwachungsgeraet fuer die Homecontrol, als Fernbedienutaggingng fuer die Multimedia-Komponenten und bekommt Mails und SMS gepusht. Eine runde Sache also. Eine Vielzahl an Buechern und DVDs machen das Ganze legitim, weiter auszubauen. Moechte man nur wenig schreiben, genuegt auch das entsprechende Programm auf dem Mobile, wie z.B. „WriteATag“ unter Android …

Smarte Objekte (4) – Nochmal genauer hingeschaut

NFC-Mobiltelefon
Das „Handy“, von sich aus „smart“ genug, eignet sich zur Identifikation innerhalb von beispielsweise Bezahlanwendungen, in dem mittels NFC-Technologie im Nahfeld mit Tags oder anderen elektronischen Geraeten Daten ausgetauscht werden. Das Mobiltelefon taugt dabei sowohl als Sender als auch Lesegeraet.

Hologramm-Folien
Im Unterschied zu exklusiven Produkten wie Hologrammstaub oder in Polycarbonat-Plastik verwebten Metallen, sind Overlay-Hologramm-Folien seit vielen Jahren eingefuehrt. Die grosse Flaeche erlaubt die Einbringung von Mikrotext oder Guillochen, die auflaminierte Folie schuetzt bspw. eine Chipkarte zusaetzlich.

iButtons
Etwas weniger bekannt, werden bei diesen Klassikern Informationen wie Temperatur oder Luftfeuchte mittels einer aktiven Sensorelektronik gesammelt, so gibt man die Tags bspw. Gefriergut bei. Ausgelesen wird danach mit 1-wire-Protokoll, also nebst Masse nur eine Leitung zur Kommunikation mit dem Button notwendig.

NFC-Tag-Sticker
Speziell dazu gestalten sich Sticker, die einen NFC-Tag in sich tragen. Diese sind unter anderem fuer die Aufruestung von Mobiltelefonen oder Touch-Objekten entworfen. Im ersten Einsatzfall muessen sie trotz Naehe zum Akku oder der Handy-Aussenschale funktionieren und tragen deshalb eine spezielle Beschichtung.

Embedded Module
Kein Problem derzeit, Menschen ueber deren Personalcomputer zu „vernetzen“. Die Vorstellung aber, dies fuer immer mehr Dinge des taeglichen Lebens moeglich zu machen und diese eigenstaendig kommunzieren zu lassen, braucht eingebettete Konnektivitaet und Intelligenz.

UHF-Transponder
UHF wird gegenueber HF vorallem durch seine Uebertragungs-Eigenschaften interessant. Hoehere Reichweiten werden moeglich, bei Fluessigkeiten muss man Kompromisse machen. Die Produktionskosten sind gesenkt. So tagt man ausserhalb der Kartenform im industriellen Bereich …

Angreifer erbeuten Kreditkartennummern

Bis zu 1,5 Millionen Datensaetze in USA kompromitiert. So lautete es heute bei heise online und anderen Medien. Was dort zu lesen war, ist ihnen vielleicht schon bekannt, jedenfalls hat der „Datenklau“ in größerem Umfang schon etwas Schlagzeilen gemacht. Hier also erst einmal der Link zu besagtem Artikel.
Sicher werden wir auch in Zukunft vor solch einem Szenario nicht verschont bleiben. Da spielt es in diesem Fall leider auch nicht die entscheidende Rolle, wie groß die Chip- oder EMV-Abdeckung in Deutschland oder Europa sein mag. Das „Erbeuten“ von Embossing- oder Magnetstreifendaten in großem Umfang birgt aufgrund der heterogenen Strukturen und einer globalen Bezahlwelt schon ein erhebliches Drohpotenzial bei solchen Vorfällen. Missbrauch ist (in New York) schon bekannt geworden und nachträgliche Analysen wirken immer etwas unbefriedigend an der Stelle. Weil eben nachträglich.
Bessere Technologie bei bargeldlosen Zahlungen tut wohl Not in den USA, genauso stellt sich die Frage, ob man die strengen Vorschriften, die z.B. für die Produktionsumgebung bei Personalisierern gelten, nicht auch auf die gesamte Kette der Beteiligten ausdehnen sollte. Glaube, dies ist bis dato nicht geschehen und Zeit dazu wäre es längst …