Intelligentes Papier „auf dem Sprung“

Ein alter Spruch lautet: „Totgesagte leben länger…“. Für manche Technologien aus dem SmartCard-Umfeld sollte dies tatsächlich Gültigkeit haben.
Und wirklich, ich kann mich noch gut erinnern, als man vor einigen Jahren festgestellt hatte, dass man mit schnellen Lasern nicht nur Papier, sondern auch darin eingebettete Tickets mit RFID-Transpondern personalisieren kann. Optisch, in dem man alles in einem Zug mit Schrift und Bildern versieht, und auch elektronisch. Dazu schienen vorallem digitale Vierfarb-Maschinen interessant, um auch gleich das Layout auf das Carrier-A4 und die „Herausbrechkarte“ aufzubringen. Diese Maschinen mussten/muessen dann auch mit Lese-Schreib-Technik für die Transponder ausgerüstet sein, das ist auch heute natürlich noch Bedingung.

Aber erst hatte man vordringlich das Problem, dass der Heißlaser sich nicht mit der Chiptechnik vertragen hat und musste mit Kaltlasern und Lasern auf „Abstandslaserung“ arbeitern. Dies wurde später aber auch gelöst. Und eben auch die Unebenheiten im Material, schlecht für viele Maschinen, haben sich seitdem relativiert. Denn mit modulloser Direktbondung zur Antenne kann man mittlerweile viele Transponder herstellen und das „Futter“ für die Drucker ist also viel verträglicher und widerstandsfähiger geworden.

Unabhängig davon, gilt es, wirtschaftlich zu sein, um mit klassischen Lösungen konkurrieren zu können. Wohlgemerkt wirtschaftlich und nicht billig, denn vom Markt taucht plötzlich Hilfestellung für die „alte“ Lösung auf. Nicht nur die gewohnten Formen wie Karte und Coin sollen mit Chiptechnik ausgestattet werden, sondern in Punkto Authentizität, Fälschungssicherheit und Intelligenz zieht das Papier nun nach. Die mehr und mehr aufwändige Bedruckung von Verpackungen macht für den Offset-Markt schon heute den größten Teil des weltweiten Druckvolumens aus. Intelligente Mailings und Verpackungen sind wiederum ein beginnender und begleitender Wachstumsmarkt.

Nicht zu verachten, dass getagtes Papier und Karton dem Hersteller erst ermöglicht, eine stückgenaue Zählung und Integration in seine ERP-Systeme vorzunehmen. Das war bisher nur für den Kartenhersteller und Personalisierer möglich. Und nicht zuletzt deshalb werden wir es wohl in der unmittelbaren Zukunft mit frischem Wind für Lösungen mit Chiptechnik im Mailing, Kartenträger, in der Verpackung und ganz neuen Formen zu tun haben…

Smarte Objekte (3) – Nochmal genauer hingeschaut

Mobiles Lesegeraet
Soll ohne Verkabelung, bspw. bei Veranstaltungen, im Freien ausgelesen bzw. kontrolliert werden, braucht es ein mobiles Lesegeraet. Dieses ist dann mit Akku-Stromversorgung ausgestattet, loggt entweder anfallende Transaktionen mit anschliessendem Auslesen oder uebertraegt gleich online mittels Funkuebertragung.

OEM-Readerplatine
Im Gegensatz zu im Office-Bereich ueblichen Lesegeraeten nutzt man zur Kontaktierung oder Kodierung von RFID-Produkten in der Industrie leistungsfaehigere Geraete, die sich durch hohe Datentransferraten, kurze Reaktionszeiten und viele Einstellmoeglichkeiten von diversen Protokollparametern auszeichnen.

Smartband
Mitunter wird verlangt, dass man sich auch im Schwimmbad mit einem Transponderarmband bewegen soll. Im Bild eine Loesung mit Mifare-Ultralight-Chip, auf den man auch Information schreiben kann, in aktueller Ultralight-C-Variante auch mit AES-Verschluesselung. Abnahme des Bandes ohne Zerstoerung nicht moeglich.

Coins, Anhaenger
Verschiedene Branchen benoetigen robuste Tags, in welche HF- oder Low-Frequency-Transponder verbaut sind. Der Ausweischarakter einer Karte tritt bei solcherlei Anwendungen fuer beispielsweise Zutrittskontrolle, Tierkennzeichnung, oder im Auto-ID-Bereich in den Hintergrund.

Karte allgemein
Vorallem die ISO78xx-standardisierte Karte im „EC-Karten-Format“ hat mit Chip, Magnetstreifen, Barcode usw. ueberall Einzug gehalten, siehe Bank-, Versicherten- oder Ausweiskarten. Diese Karten in PVC, PC, PET oder ABS koennen dann mittels Hochpraegung, Thermo-Transfer/Sublimation, Inkjet oder Laserengraving personalisiert werden.

kontaktlose Karte
Induktive oder Close-Coupling-Cards sind nicht mehr ueblich, kontaktlos wird groesstenteils in HF, daneben in 125Khz oder neuer in UHF kommuniziert. Dabei ist die passive Karte mit Stromversorgung ueber die Traegerwelle ueblich. In Standards wie ISO14443 oder 15693 finden sich die entsprechenden Vorgaben.