Glossar

ATR

Antwort einer Chipkarte auf einen Reset, welche je nach verwendetem Protokoll und Chiptyp verschiedene, strukturierte Informationen enthaelt, die ausgewertet und in der nachfolgenden Kommunikation verwendet werden koennen.

Betriebssystem

Grundlage fuer die Funktionalitaet und Steuerung von Recheneinheit und I-O-Logik bei Prozessorkarten. Befindet sich bis auf moegliches Patches im ROM-Speicher.

Chipkarte, kontaktbehaftete Karte

Karte mit Memory- oder Prozessor-Chipmodul, welches ueber eine leitende Verbindung an den Modulkontakten mit dem Kartenlesegeraet kommuniziert.

EEPROM

Elektrisch schreib- und lesbare Einheit zur Datenspeicherung bei Speicher- wie Prozessorchipkarten.

Hochpraegung

Klassische Form des Aufbringens von Daten auf die Karte durch mechanische Kaltverformung bei Kreditkarten oder auch im Kundenkartenbereich. Es entsteht ein langlebiger, fühlbar hoher Schriftzug, der noch durch farbige bzw. metallische Praegefolien eingefaerbt wird.

Initialisierung

Bezeichnet das Aufbringen von meist elektronischen Daten im Zuge der Vorbereitung der Karten, z.B. das Anlegen eines Filesystems bei nativen Prozessorkarten oder eine einheitliche Beschluesselung usw.

Javacard

Prozessorchipkarte, die mit dem Betriebssystem eine virtuelle Maschine enthaelt, welche entsprechenden Code von Anwendungen in Form von Java-Applets interpretieren kann. Durch Aufbringung von mehreren, selektierbaren Applets, die der Entwickler im Javacard-Dialekt erstellt, werden Flexibilitaet in der Anwendung als Multifunktionskarte und Vorteile beim Entwurf erreicht.

Laserengraving

Durch Einwirkung eines Laserstrahls werden Teile auf und im Inneren des Kartenkoerpers eingefaerbt, in dem sich Kohlenstoffanteile veraendern, „verbrennen“. Dadurch sind Schriften (Vektorschrift, grafische Fonts) oder Grafiken, die sich durch gute Manipulationssicherheit auszeichnen, moeglich. Taktile, fuehlbare und nicht-taktile Laserung sind in Abhaengigkeit vom Kartenmaterial machbar.

Magnetstreifenkarte

Karte, auf die zur Speicherung elektronischer Informationen magnetisierbares Material als Streifen aufgebracht ist. Es existieren Standards in Bezug auf Abmessungen, Material und Kodierverfahren.

Modul, Chip-Modul

„Gehaeuse“ zur Unterbringung eines Chips, dessen Interface zu den Modulkontakten nach draussen gefuehrt ist. Dient zum Schutz des Substrats und zur geeigneten Weiterverarbeitung als zu implantierendes Modul einer kontaktbehafteten Karte oder zur Anbringung einer Antenne im Inneren einer kontaktlosen Karte.

Personalisierung

Bezeichnet das Aufbringen von optischen oder elektronischen Daten unterschiedlich pro Karte, wobei eine spaetere eindeutige Zuordnung zum Kartenhalter moeglich wird oder aber schon eine Aufbringung von personenbezogenen Daten einhergeht.

Plastikkarte

Karte mit einem Kartenkoerper verschiedener Materialien (hier: Plastik), wie PVC, PET, Polycarbonat, ABS und weiteren, die im Laminierverfahren aus mehreren Schichten oder als Monokarte im z.B. Spritzgussverfahren hergestellt wird. Abmessungen sind standardisiert.

Protokoll

Schema fuer die Kommunikation zur Leserschnittstelle, bei Prozessorkarten z.B. T=0 oder T=1, bei Speicherkarten ueblicherweise 2W-, 3W- oder I2C-Protokolle, bei kontaktlosen Karten groesstenteils festgehalten in den verschiedenen Standards wie ISO14443 oder ISO15693 und weiteren.

Prozessorchipkarte

Chipkarte, die gegenueber der Speicherkarte neben ROM, EEPROM und I/O-Logik einen Prozessor enthaelt. Dadurch koennen Rechenoperationen ausgefuehrt werden, die komplexe Loesungen auf der Karte selbst und erweiterte Sicherheitsvorkehrungen moeglich machen. Bei Vorhandensein eines Krypto-Controllers werden z.B. asymetrische Verschluesselungsverfahren auf der Karte moeglich. Neben typischen Karten mit entsprechendem Karten-Betriebssystems, nativ mit Filesystem ausgefuehrt, kommen auch Karten mit Runtime-Engine zum Einsatz.

Re-Transferdruck

Durch den Einsatz von Re-Transfer-Folien, auf die zuerst das Motiv seitenverkehrt aufgebracht wird, entstehen im Vergleich zum direkten Thermosublimationsdruck Vorteile, da die im folgenden Vorgang auf die Karte zu laminierende Folie Unebenheiten ueberbrueckt und randablaufend gearbeitet werden kann.

RFID, RFID-Karte, kontaktlose Karte

Chipkarte, die unter Ausnutzung des elektromagnetischen Feldes ohne leitende Verbindung ueber die „Luftschnittstelle“ kommuniziert. Dies kann je nach Auspraegung ueber unmittelbare Naehe, mehreren Zentimetern, einem Meter oder darueber hinaus geschehen und als Speicherkarte oder kontaktloser Controller geloest sein.

Speicherchipkarte

Chipkarte, die im Wesentlichen einen EEPROM-Speicher zur Aufnahme von statischen Informationen enthaelt, welche im Allgemeinen ausgelesen, beschrieben und divers geschuetzt werden koennen.

Thermosublimationsdruck

Durch Uebergang von Farbpartikeln aus einem Farbband, welches mit einem Druckkopf punktgenau erhitzt wird, entstehen in der Kartenoberflaeche echtfarbige Motive. Dabei kommen mehrere Druckstationen oder Mehrsegment-Folien, welche aus den Segmenten Gelb, Blau, Rot, Schwarz und einem Overlay-Segment bestehen koennen, zum Einsatz. Graustufendruck ist moeglich.

Thermotransferdruck

Mittels Hitzeeinwirkung, gesteuert durch das Ansprechen eines Druckkopfes, werden aus einem monochromen Farbband Farbpartikel auf die Karte gebracht. Im Gegensatz zum Thermosublimations-Verfahren wird hier eine Farbdeckung erreicht, eine Wiedergabe von Grafiken ist jedoch auf eine 1-bit-Darstellung begrenzt.

Transponder

Ausdruck fuer ein zu einem RFID-Leser kontaktlos kommunizierendes Medium (hier: Chipmodul mit Antenne in der RFID-Karte) verschiedener Bauart.