Welche Prepaid-Karte magst Du?

Bezahlt man heutzutage Geld im Voraus, dann ist man wohl irgendwie von einem Angebot überzeugt oder hat einen Gutschein oder Karte erworben, welche sich eben eignet, für sich selbst oder für andere schon mal Geld zu bunkern, damit man jenes später im Markt wieder ausgeben kann. Das klassische Produkt ist hier die Prepaid-Kreditkarte, welche einen einbezahlten oder überwiesenen Betrag hält. Eigentlich kurios, denn bei Kredit-Produkten ist man ja im Allgemeinen erst später verpflichtet, für den ausgegebenen Betrag zu zahlen. Eher gilt ja für Debit-Karten (wie eine Girocard) die Maßgabe, dass ich sofort für meine Ausgaben gerade stehen muss. Aber Prepaid-Karten sind ein ganz besonderes Produkt.

Diese können auch ganz offline funktionieren und zudem kontoungebunden sein. Die Prepaid-Karte der Bank bekomme ich dort, oder ganz modern, an einem Issuing-Automaten. Die Geschenkkarte bekomme ich auch anderswo, oft nur als Karte für den ausgebenden Markt „Closed-Loop“ gültig. „Open-Loop“ bedeutet hier auch nur, dass über mehrere Anbieter eingelöst werden kann, nicht, dass es sich etwa um ein offizielles Zahlungsmittel handelt. Denn diverse Geschenk- oder Kundenkarten satteln erstmal nur auf einem bestehenden Gateway auf. So zum Beispiel mittels Barcode (Kasse) oder Magnetstreifen (ec-Zahlungsterminal). Eine Tankstelle z.B. hat damit ganz verschiedene Möglichkeiten, eine Lösung für die Flottenkarte (B2B) oder dem Privattanker (B2C) herauszugeben.

Um das gerade erwähnte Klientel herauszustellen: Man möchte dem Firmenkunden für seine Flotte (auf Sprit) Rabatt geben oder man möchte dem Privatkunden eine Kundenkarte an die Hand geben, mit welcher er für den Shop Punkte sammeln kann. Wenn er ordentlich einkauft. Möglich ist auch, an angeschlossene Firmenkunden Mitarbeitervorteile zu geben. Treue Mitarbeiter werden dann durch einen diversen Vorteil belohnt, welchen sie natürlich nur in der Tanke einlösen können. All das geht und ist im Übrigen Praxis. Die Karte ist hier vorallem Mittel zum Zweck, und ist aber „Prepaid“.

Wir sehen hier vor allem folgende Entwicklungen, nämlich das „Belohnungslösungen“ weiter zunehmen werden. Mitarbeiter-Incentives sind da eher der kleine Teil, Geschenkkarten im Markt wohl eher der Größere. Ein mittelfristiger Peek auf den Formfaktor Karte ist aber wahrscheinlich, da gibt es mehr. Außerdem muss man kein Prophet sein, um eine Vereinheitlichung abzusehen. Das Business verlangt schnelle und profitable Abwicklung, das geht mittelfristig nur mit Vereinheitlichung der Datenwege und Medien. Sind für das bargeldlose und kontaktlose Bezahlen, welches den globalen Trend vorgibt, erst einmal weitere Vorbedingungen geschaffen,so muss sich jede Nebenanwendung daran orientieren. Die Kredit- wie Debitkarte und Prepaidkarten (wie eine Geschenk- oder Kundenkarte mit Börse) werden also zwangsläufig kontaktlos und mit RFID augerüstet…

Viele neue VUs mit eTicketing und Kernapplikation…

Es tut sich natürlich immer viel in den Fachabteilungen, aber auch außerhalb derer merkt man, dass sich vermehrt etwas im ÖPV in diesen Tagen tut, so auch auf der Projektebene und bei dem, was Verbünde und Verkehrsunternehmen angehen und noch angehen wollen demnächst. Aus meinem beruflichen Umfeld merke ich das bei neuen Vorhaben und nicht zuletzt dort, wo neue Nutzermedien ausgegeben werden sollen. Das sind mitunter Ausschreibungen oder zum Beispiel die Migration auf Multiberechtigungen oder auch „nur“ die Einführung von neuen Tarifen, die dann „auf die Karte“ kommen sollen.
Das freut natürlich und ist ganz bestimmt hier eine Mitteilung wert. Natürlich möchte ich nicht im Detail sagen, was bspw. eine Firma ComCard tut, aber insgesamt ist es doch gut, wenn in eine Kernapplikation in Deutschland immer mehr Leben kommt. Über Vor- und Nachteile dieser Lösung hatten wir ja schon gesprochen, das soll auch nicht Fokus sein jetzt. Denn den Zweiflern sei gesagt, seid doch froh, dass wir gerade in Deutschland eine so gute Lösung haben, die in den vergangenen Monaten von so vielen VUs im RMV, MDV, bei VGF und HEAG mobilo erfolgreich eingeführt wurde und wo es bei ESWE und vielleicht demnächst dem VVS nicht anders sein wird. Ein schöner Erfolg für das eTicketing also! In weiteren großen Verbünden wie in Berlin und Hamburg hat man in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls begonnen und das Potenzial ist nachwievor groß. Gut, dass die Interoperabilität mehr und mehr im Vordergrund steht (eigentlich logisch, aber an diesem Satz merken Sie schon, dass „manche“ glauben, dass gerade hier auch noch Arbeit drinsteckt).

Dort, wo EFM unter Einbeziehung von Nutzern mit mobilen Geräten bereitgestellt wird (oder sagen wir „Handy-Ticketing“) freut es aber auch. Reine Verkaufszahlen sind bestimmt nicht der Indikator derzeit, es geht darum, sich dieses Gebiet anheim zu machen und sich zu preparieren. Aus Marktsicht wichtig dabei: Bei den wenigen Bestimmern im Smartphone-Umfeld kann es schnell zu einschneidenden Veränderungen kommen, die diverse Dinge beschleunigen werden. Abgesehen davon, dass eine 2D-Barcode-Lösung schon heute funktioniert, wird aus dem „Maybe“ bei NFC recht schnell etwas Zwingendes entstehen, wenn Große mitmachen. Das neue 7-Zoll-Tablet von Google kommt mit NFC ebenso wie Blackberry 10 und die neuen Samsung-Phones auch. Hier bleibt es spannend, nicht nur bei der jugendlichen Klientel.

Smarte Objekte (2) – Nochmal genauer hingeschaut

Transponder
Nun eine zweite Aufstellung unserer „Objekte“, diesmal in der Kategorie Produktion, denn das Ganze muss ja auch hergestellt werden. Hier finden wir einen Chip mit gewickelter Antenne in Pillenform, vergossen in Epoxidharz. Chip ist hier ein I-Code nach ISO15693.

RFID-Label
RFID-Label sind in verschiedenen Bauformen erhaeltlich auch im Chipkarten-Format. In diesem Fall koennen entsprechende Antennen aehnlich wie in der laminierten Karte aufgebaut werden. Im Bild findet man ein RFID-Label mit geaetzter Kupferantenne, vom Traeger abziehbar mit Kleberueckseite.

DI-Modulband
Kontaktmodule, einfach sichtbar als Sechs- oder Achtkontakter aussen an der Karte, sind als Band meist im Zweiernutzen konfektioniert. Genauso Dualinterface-Module, nur dass diese noch die Kontaktierung zum kontaktlosen Interface, also zur Antenne brauchen. Die Kontaktierung ist technologisch recht schwierig.

Barcode
Der Barcode hat in unserem Business laengst noch nicht ausgedient. Auf Mailings dient er oft zur Synchronisation zwischen Papier und aufgespendeter Karte. Auf der Karte selbst macht er Sinn, wenn einfaches Lesen ohne Chiptechnik verlangt wird, z.B. in Umgebungen wo ein Barcodeleser schon vorkommt.

Lesegerät
Lesetechnik soll hier nicht aussen vor bleiben, denn ohne die Auswerteseite, das Terminal, geht es nicht. Hier ein kompakter Leser fuer ISO7816-Karten. In der Produktion kommt andere Hardware zum Einsatz, hier braucht man Platinen mit Elektronik, die gut parametrierbar ist und gute Datentransfer-Raten gewaehrleistet.

Hologramme
Hologramme werden weniger pro Karte, sondern pro Produkt individualisiert. Sie sind dann ein statisches Merkmal. Auch zu Zwecken der Optik, aber meist als Sicherheitsmerkmal eingesetzt, denn die Herstellung bedingt einen aufwaendig herzustellenden Stempel. Aufgebracht wird z.B. im Hotstamping-Verfahren.

QR-Codes und andere allgegenwärtig

2D-Barcodes sind gegenueber 1D-Barcodes die juengere Technik. 2D-Typen fanden dann zuerst in der Variante Datamatrix-Code statt. Inzwischen gibt es Neuerungen und Spezialisierungen auf bestimmte Einsatzzwecke, die weitere Typen hervorgebracht haben. Es gibt mittlerweile recht viele Einsatzgebiete wie Online-Tickets der Deutschen Bahn (Aztec-Codes) oder den Stampit-Service und die DV-Freimachung bei der Deutschen Post (Datamatrix-Code). Gegenueber 1D-Barcodes ergeben sich Vorteile, herausstellen kann man vor allem den groesseren Datenumfang in Bezug auf den Platzbedarf.

Gerade QR-Codes gelten als besonders robust, da sie eine Fehlerkorrektur haben, die es erlaubt, auch bei groesserer Verschmutzung (und Entfernung) noch einwandfrei zu lesen. Gute Eigenschaften hinsichtlich Lesbarkeit erreicht man durch grundlegende Features, wie Positionierung durch 3 Positionsmarken zur Eingrenzung und Verdrehungserkennung, Synchronisationslinie und Ausrichtungsmarkierung gegen perspektivische Verzerrungen und der entsprechenden Kodierung.

Ein kleines durchdachtes Stueck Technik also, welches seinen Inhalt mittels Reed-Solomon-Kodierung in einer Abfolge von schwarzen (und weissen Symbolelementen bzw. Leerraeumen) kodiert. Es existieren vier Fehlerkorrektur-Levels, die eine Rekonstruktion von bis zu 30% beschädigter Daten zulassen. Die Ausdehnung des QR-Codes ist von der Anzahl und Groesse der quadratischen Symbolelemente abhaengig. Ein Code ist mindestens 21 Elemente hoch und breit, maximal betraegt eine Seitenlaenge 177 Elemente. Beim Lesen kommen Kamerasysteme oder Scanner zum Einsatz. Im ersten Schritt wird ein Image des Codes erzeugt, dass dann weiterverarbeitet wird. Eine Software muss die Symbole im Image erkennen und anschliessend decodieren. Die Lesehardware kann stationaer (Scanner, Kamera in Maschine) oder mobil (Handykamera) ausgefuehrt sein.

Wie sieht es nun mit den entsprechenden Anwendungen aus? Wenn Sie heute am Handyticketing in einer der Regionen teilnehmen, dann bekommen Sie nach Erwerb des Tickets dieses aehnlich wie ein Papierticket am Handy-Display angezeigt. Dort ist mitunter auch ein QR-Code dabei, denn heutzutage muss noch ohne NFC ausgekommen werden. Der QR-Code laesst sich auf dem Display scannen und ueberpruefen. Erwerben Sie ein Online-Ticket am Rechner zu Hause, ist ein maschinenlesbares Merkmal nicht minder wichtig, denn nach dem Ausdrucken soll ein Ticket bereitstehen, das dann am Eintritt zur Veranstaltung unkompliziert gelesen werden kann. Viele Zeitschriften enthalten mittlerweile einen QR-Code und fuehren den Anwender zum entsprechenden Online-Artikel. Ein Weblog oder einzelne Artikel daraus enthalten QR-Codes und bringen diese Artikel z.B. auf das Display des Smartphones. Genauso werden mehr und mehr Produkte mit Matrixcodes bestueckt (nicht nur mit dem EAN-Code), so dass auch dort weiterfuehrende Informationen abgerufen werden koennen. Generell ergeben sich durch die Verbindung von realer mit der Online-Welt neue Moeglichkeiten. Dabei kann man unterscheiden, ob die eigentliche Information im QR-Code abgelegt ist (offline verfuegbar) oder man geht einen Schritt weiter, wenn in der kodierten Information ein Zeiger auf entsprechende online-Inhalte vorhanden ist. Der Zeiger kann dabei eine vollstaendige URL sein oder nur eine eindeutige Kennung, die dann in der Auswertesoftware gemapt werden muss.

Durch das Klassifizieren von Inhalten ergeben sich erweitere Moeglichkeiten, vor allem um auf gaengige High-Level-Contents (URL, Mail, Adressbucheintrag, Termin, SMS usw.) in der Auswertung direkt reagieren zu koennen. So kann nach dem Scannen des Codes eine Anwendung z.B. dazu auffordern, den angezeigten Ansprechpartner in das Adressbuch des Empfaengers zu uebernehmen.

QR-Codes auch auf der Karte? Fuer den Teilnehmer an einem Kundenbindungsprogramm erscheint es beispielsweise sinnvoll, neben dem Weiterleiten auf eine Webseite gleich die dortige Registrierung mit anzubieten, in dem man in der URL einen persoenlichen Aktivierungscode mit unterbringt. Der spaetere Zugang zum Kundenkonto sollte nach wie vor mit einem separatem Passwort abgesichert sein, damit nicht durch das einfache Scannen einer gefundenen Karte Zugang erlangt werden kann. Die Karte mit dem 2D-Barcode soll also zur einmaligen Aktivierung dienen. Spaeter kann sie im geschuetzten Bereich des Online-Auftritts zu weiteren Aktionen dienen. Stationaere Geraete koennen dann Schritt fuer Schritt von Magnetstreifen auf Matrixcode migriert werden. Nicht zu unterschaetzen auch der Vorteil, elektrisch defekte RFID-Karten noch mit Matrixcode als „Ausschuss“ einlesen zu koennen, zumindest, wenn diese nicht vollends zerstoert sind.

Waehrend Matrixcodes wie auch der QR-Code (ISO/IEC18004) standardisiert sind, existieren fuer die Inhalte (insbesondere bei getaggter Information) leider „nur“ gaengige Verfahrensweisen, wie dies zu tun ist. Die Auswerteseite muss also genau mit den Inhalten bei der Kodierung abgestimmt werden.

Dazu wird ein zu kodierenden String mittels Trennzeichen und Schluesselworte aufgebaut. Die MeCard wie auch das vCard-Format sind dabei zum Beispiel zwei konkurrierende Formate fuer eine Vistenkarte/Adressbucheintrag. Zur Generierung der QR-Codes braucht es beim Dienstleister dann die notwendigen Routinen, um Matrixcode zu erzeugen, welche dann auf das Kundenmaterial aufgebracht werden …