Langzeit-Erfahrungen in der Kartenproduktion

Manche Dinge kriegt man schneller auf die Reihe, manches bedarf längerer Erfahrung. So gerade in der Produktion von Karten. Dabei wird es bei laminierten Karten und insbesondere bei solchen mit kontaktlosem Inlay, besonders spannend.
Denn hier hat man es mit mehreren und ganz verschiedenen Einkaufprodukten und Disziplinen, wie Druck, Laminierung und Stanzung zu tun. Klammern wir hier einmal den Offsetdruck einer Karte aus (was eben noch ein ganz eigenes Themengebiet ist), so gibt es noch genügend weiteres zu lernen. Jedenfalls für den Newcomer. Hier kann ich dann auch Analogien zum eigenen Arbeitgeber garnicht abstreiten, denn wir haben diese Arbeit erst seit ein paar Jahren für uns aufgetan. Vorher wurde die Karte als Komplettprodukt eingekauft und entsprechende Personalisierung getan.

Wagt man sich in Richtung Folieneinkauf und Kartenproduktion vor, muss man zwangsläufig dazulernen. Fehlende Langzeit-Erfahrungen können da mitunter ein Problem sein. Und das gilt dann auch für „alte Hasen“, nämlich immer dann, wenn neue Folien, wie Longlife-Overlays oder temperaturstabile Druckfolien eingesetzt werden. Denn die sind dann neu in der Produktion und eigentlich niemand weiss so genau, was nach langer Zeit (oder nach vom Auftraggeber geforderter Lebensdauer) dann so los ist. Dazu gibt es zwar diverse Tests in Prüflaboren, jedoch bedarf es immer der eigenen Sorgfalt und Einschätzung bei der Auswahl der Produkte.

Nicht viele Angebote gibt es derzeit von Folienherstellern, die auch in der Praxis für lange Lebensdauer erprobt sind. Tests sind mitunter eher theoretisch. Außerdem wird man immer auf Kostengünstigkeit achten und kein überdimensioniertes Produkt einkaufen wollen. Hat man einmal entsprechend ausgewählt, stellt man mitunter fest, dass die erforderlichen Laminiertemperaturen nicht gut für das Druckbild sind. Geht man hier Kompromisse ein, kriegt man wiederum zu wenig Haftung und ein Test der Abzugskräfte schlägt fehl. Was früher nur PVC vom gewohnten Partner war, ist nun etwa mit Zuschlagsstoffen versehen, als HT-Material deklariert oder eben PET, PET-G, Petix, Melinex, abbaubares Bio-Material oder etwas ganz anderes…

Ein Rat also: Es muss ordentlich intern getestet werden und von den Mitarbeitern ist einiges an KnowHow und Durchhaltevermögen zu verlangen. Und die QS muss auch differenzieren. Eine Kundenkarte ist mitunter keine kontaktlose Karte, welche in ein anspruchsvolleres Szenario gegeben wird. Am Ende soll natürlich alles ein gutes Bild vom Produzenten abgeben. Deshalb Obacht und keine Angst vor Rückschlägen, denn die kommen auch…

Kapazitiv auswertbare gedruckte Schaltungen

Manchmal dauert es eine Weile, bis einem in der heutigen Zeit eine interessante neue Technologie oder Produktidee auffaellt. So gesehen bei Printechnologics aus Chemnitz, welche anstrebt und auch schon umgesetzt hat, mit angepassten Druckverfahren auswertbare Strukturen und elektronische Schaltungen auf Papier oder Folie zu erzeugen und diverse Objekte, wie auch in Kartenform damit auszuruesten. Damit steht jene Firma auch fuer einen neuen Anschub einer nicht mehr ganz neuen Technologie.
IDTechEx hat festgestellt, dass es derzeit bereits 135 Firmen in Deutschland gibt, die Teile von gedruckten Schaltungen bereitstellen oder sich als Forscher oder Anbieter von Produkten in diesem Metier haben listen lassen. So ist bereits 2005 die weltweit erste massengedruckte elektronische Schaltung aus 14 Transistoren unter Leitung der BASF Future Business GmbH und mit Hilfe von weiteren Projektpartnern, so z.B. dem Institut fuer Print- und Medientechnik der TU Chemnitz, entwickelt und hergestellt worden.

Es muss nicht immer gleich die hoeher integrierte Schaltung sein, mitunter eignen sich Strukturen, die im Leser oder auf einer Unterlage (wie ein kapazitives Multitouchdisplay eines Smartphones) genutzt werden, um individuelle Kodierungen zu erzeugen, kostenguenstig und stabil auswertbar. Diverse Techniken ermoeglichen es dann auch, gedruckte Batterien, duenn und flexibel zu erzeugen.
Natuerlich soll und kann nicht an Stelle der Experten dort ueber Details diskutiert werden. Auf dem Internetauftritt von Printechnologics finden sich fuer alle Interessierten denn auch die Grundlagen ueber deren Ansinnen und Produkte.

Ein offizieller Wortlaut ist: „Wir bedrucken Papier. Danach kann dieses Papier elektronische Daten und sogar Energie wie eine Batterie speichern. Dabei bleibt dieses Papier wie es ist: flexibel, günstig, ungiftig und recyclebar. So entsteht umweltfreundliche low-cost Elektronik, die in zahllosen Anwendungsgebieten visionäre Moeglichkeiten eröffnet.“
„Unsere Vision: Schauen sie sich all die leblosen Gegenstaende um sich herum an. Wir haben kein geringeres Ziel, als denen digitales Leben einzuhauchen und so eine Bruecke zu schlagen zwischen der bisher strickt getrennten Internet- und Multimediawelt und realen Gegenstaenden.“

Ein entsprechender Link ist dann hier zu finden.

Bleibt die Vorausschau auf innovative Produkte und wie sie sich entwickeln koennen, sicherlich ist ein entsprechendes Marktpotenzial vorhanden, man denke nur an Produkte aus dem Handel, Zeitungen, Tickets oder die Spieleszene. Aber auch darueber ist oben online zu lesen …