Grundlagen – kontaktbehaftete Chipkarten

Speicherchipkarten

Der Einsatz von Speicherchipkarten in grosser Zahl begann mit der Aera der Telefonwertkarten. Danach wurden und werden diese ueberall dort eingesetzt, wo eine Speicherung von Daten auf einfache Art und Weise realisiert werden soll, wie z.B. auf der herkoemmlichen Krankenversicherungskarte in Deutschland. Ihre Vorteile liegen im guenstigen Preis und der Moeglichkeit, schnell eine einfache Anwendung aufbauen zu koennen.

Fuer den globalen Schutz von Daten steht mitunter ein PIN-gestuetzter Schreib- bei wenigen Modellen auch Leseschutz zur Verfuegung. Die Groesse des Nutzdatenspeichers kann variieren. Eine Einteilung findet nach der Art des Kommunikationsprotokolls statt, wonach man in Karten mit 2wire-, 3wire- und I²C-Bus unterscheiden kann. Gaengige Modelle waren zum Zeitpunkt dieses Artikels (11/2008) zum Beispiel die Infineon-Modelle SLE5532 und SLE5528, weitere Hersteller dieser Bausteine gibt es einige mehr, wie Atmel oder ST-Microelectronics.

Obwohl in den vergangenen Jahren der weltweite Anteil von Speicherkarten zu Prozessorkarten bei der Anzahl der ausgegebenen Karten stetig sinkt, findet immer noch ein Migrationsszenario von reinen Plastikkarten oder Magnetstreifenkarten hin zu Speicherchipkarten, wie beispielsweise bei Kunden- oder Mitgliedskarten statt.

Prozessorchipkarten

Prozessorchipkarten sind mit einem Mikroprozessor ausgeruestet und damit in der Lage, Rechenoperationen auszufuehren. Die Kommunikation findet im Allgemeinen in Form von Befehlssequenzen statt, welche durch ein entsprechendes Betriebssystem auf der Karte verarbeitet werden. Dadurch werden flexible Anwendungen moeglich.

Jeder Chip enthaelt im Wesentlichen die Bausteine ROM, EEPROM, RAM, CPU und IO-Logik. Kommuniziert wird nach diversen Protokollen wie T=0 oder T=1, wobei auch schon USB implementiert ist. Weiterhin kann man in native Loesungen (mit Filesystem und Betriebssystem wie CardOS (Siemens), StarCOS (G&D) etc.) und solche, die zusaetzlich mit einer virtuellen Engine ausgestattet sind (Javacards (NXP, G&D, Gemalto, Oberthur usw.), Basiccard (Zeitcontrol), MULTOS (MOASCO)) unterscheiden.

Die Vorteile von Prozessorchipkarten sind neben ihrer hohen Speicherkapazitaet vorallem die sichere Speicherung schuetzenswerter Daten, die mit der Faehigkeit einhergeht, Rechenoperationen abarbeiten zu koennen, bei Vorhandensein eines Cryptocontrollers (wie bei einem Baustein SLE66CX320 von Infineon) auch komplexe Verschluesselungsalgorythmen. Entsprechende Files oder Datenbereiche lassen sich mit verschiedenen Zugriffsrechten versehen. Dadurch bringen derlei Karten die notwendigen Eigenschaften fuer Produkte im Bankingbereich (EMV-Karten bzw. Kredit- oder Debitkarte mit Chip) fuer GSM-Zwecke (SIM-Karte im Mobiltelefon) oder im Unternehmensbereich (Company-Badges fuer Zutritt oder sicherem Login) mit.