Mag sich einer fragen, wo die klassische Chipkarte bleibt? Die hat im Passwesen einen kleinen Siegeszug hingelegt, sei es nPA, ePass oder moderner Führerschein, auch wenn es dort nicht immer die gewohnte ISO-Form ist. Im eTicketing im Public-Transport gibt es mehr und mehr Fläche und das für klassische laminierte Karten in ec-Größe. Genauso wie bei Gesundheitskarten wie die eGK in Deutschland. Und einige Standards, wie EMV bei Bezahlkarten, kommen erst jetzt richtig in die Gänge. Dual-Interface erlebt hier eine Renaissance. Außerdem ist der flache Gutschein in Form von Karte besonders im Handel gefragt. Nicht zu vergessen, die vielen Anwendungen, die ich hier beflissentlich ignoriere. So genannte Nischen machen in unserem Metier immer noch den größten Anteil aus.
Es gibt überdies kontinuierlich technische Fortschritte, und der Singlechip auf der platzsparenden Karte ist noch immer attraktiv. Flashspeicher sind haltbarer geworden und bieten mehr Speicher auf kleinerer Fläche. Außerdem kann man „bis zum Schluss“ entscheiden, welche Funktionalität gebraucht wird, denn das Betriebssystem muss nicht mehr Teil der Chipmaske, also der Hardware sein, sondern kann später mit anderen Nutzdaten aufgebracht werden. Produktionskosten sinken, die Flexibilität steigt.
Kein Grund zum Klagen also? Es wird sich eher lang- weniger mittelfristig zeigen, wie sich entsprechender Wettbewerb zur Karte einordnet und wie deren spezielle Zukunft aussieht. Hauptsache es profitieren die Anwendungen, letztendlich die Anwender davon. Also doch noch die alte und gleichzeitig innovative Welt der Karte derzeit. Wäre ja ansonsten auch schlimm, oder?