Soziales

Den Sommer 2010 hat es also ziemlich verregnet und hier aus dem „trockenen Stübchen“ heraus etwas mehr zu sozialen Themen …

Wie man so schön sagt, sind manche Dinge von Hause aus nicht käuflich, echte Freundschaft zum Beispiel. Einige andere, mehr materielle Dinge, kann man in Deutschland auch nicht kaufen. Jedenfalls nicht ganz legal, wie Titel, Zeugnisse oder Pokale wie im Sport. Was aber, wenn manche besser gestellten Vereine eben auch sportliche Erfolge erringen können, vorallem gestützt auf ihre Finanzkraft? Das gibt so dem Beobachter zu denken.

Man ist erstmal geneigt sich zu freuen, wenn die Diskussion aufkommt, dass bei der „Bezahlung“ von Dingen des Lebens darauf geachtet werden soll, eben nicht gleich zu erkennen, wer finanziell sich Sorgen machen muss und wer nicht.

Bildungschipkarte

Dieses aufgreifend, erreicht den Bund im Moment recht viel Kritik von Initiativen, Verbänden und aus den eigenen Reihen, wo Sinn und Unsinn einer Chipkarte liegt, die dann zum Beispiel Erwerbslosen bzw. Kindern von betroffenen Eltern ermöglichen soll, diese für Schulessen, Nachhilfeunterricht, Freizeitangebote oder Ähnliches zu verwenden. Man möchte niemanden gebrandmarkt sehen. Auf der Chipkarte soll dann ein bestimmter Betrag gutgeschrieben werden, von dem Kinder beispielsweise ein Instrument lernen oder in den Sportverein gehen können und Weiteres. Ob aber dieses Mittel zum Zweck die angeblich 25 Prozent nicht bildungsfähigen Schüler (so hoch?) zu höheren Leistungen beflügeln kann, wird bezweifelt. Soviel also ‚mal zu diesem Thema, das derzeit noch für 2012 geplant und recht kontrovers diskutiert ist.

Party-Animals

Keine „bechipten Kinder“ (extremer Originalton zu oben), sondern tatsächlich gechipte Erwachsene, findet man in einer spanischen Diskothek. Hier geht es wohl um Exklusiviät, da man nur mit einem unter die Haut injizierten Röhrchen-Transponder Zutritt erhält. Der hält dann ein Stück, Stempel oder Armband also passè. Ob dies derzeit der einzige Fall von dekadenter Abgrenzung ist, kann ich garnicht sagen. Hoffentlich kommt niemand von Ihnen auf die Idee, die dortige 125KHz-Lösung ablösen zu wollen, damit eine anständige Authentisierung da ist und nicht nur die UID ausgewertet wird …

Pension-Card

Um wieder zum Sachlichen zurückzukehren, hier aus eigener beruflicher Tätigkeit heraus das Beispiel Pension-Card (keine Rente, sondern Sozialhilfe), wie sie u.a. in Südafrika und Namibia eingesetzt wird. Früher wurde Bargeld mehrfach abgeholt (es fehlt auch an vollständigen Personaldokumenten und an Dokumentation in diesen Ländern), wer zu spät kam, war Verlierer. Bewährt hat sich der Einsatz einer Chipkarte also schon deshalb, da diese sich merkt, ob in der jeweiligen Woche schon einmal eine Auszahlung für die betreffende Person stattgefunden hat. Potenzial für Missbrauch natürlich immernoch genügend vorhanden, aber an sich eine gute Sache, zumindest aus unserem entfernten europäischen Standpunkt.

Berufsausweis für Ingenieure

Wer divers qualifiziert ist, hat mehr zu lachen, offenbar aber nicht, wenn es um die Anerkennung der Qualifikation im Ausland geht. Das wird jedenfalls als ein Grund angeführt, das Bewerbungsverfahren unter Unterstützung eines Ausweises zu vereinheitlichen. Auf Basis der Karte soll ein persönlicher Registerauszug ausdruckbar sein, der den Bewerbungsunterlagen beigefügt wird. Wichtig erscheint (wenn man mal das Prozedere begriffen hat), dass dieser Auszug auf Basis Karte günstigerweise nicht nur einfach abrufbar ist, sondern dann tatsächlich auch europaweit anerkannt wird. Foto, Zeugnisse, Diplom und Fortbildungszertifikate liegen in einer Datenbank. Naja, das bietet sicher noch Diskussionsraum, genauso wie die Gebühr von 225 Euro, wenn man nicht Mitglied eines Berufsverbandes ist. Und es hat etwas mit der Akzeptanz zu tun, die man für eine solche neue Lösung zum erfolgreichen Start braucht.