Chipkarten-Anwendungen findet man auch ausserhalb des Kreditwesens, des GSM-Bereichs und der Krankenversicherung einige, auch wenn sie einen nicht immer gleich „anspringen“.
Aus einer „Aufbruchstimmung“ ist Alltag geworden, jedoch steckt in dieser Technologie (oder sagen wir lieber: in moeglichen nutzbringenden Anwendungen) noch jede Menge Potential. Mittlerweile reden wir ueber verschiedene Produkte und Formfaktoren, damit haben sich erweiterte Moeglichkeiten wie z.B. im Auto-ID-Bereich ergeben.
Aber es sind nicht immer die grossen Dinge, die interessieren, die Technik macht eine eigene Faszination aus. Diese hat jedenfalls schon lange einen Stand erreicht, dass sie sich fuer eine Vielzahl von sicherheitsrelevanten Aufgaben eignet, was im Unternehmensumfeld mehr und mehr praktiziert wird. Landesweite ID-Kartenprojekte werden aufgesetzt und e-Ticketing ist dabei, sich zu beweisen. Rueckschlaege sind bereits zu verkraften gewesen.
Wenngleich die technische Entwicklung voranschreitet, die Chipkartenwelt ist heute eine anwendungsgetriebene Welt, und das ist auch gut so.
Unabhaengig davon ist das Kartenmedium selbst fast immer Marketinginstrument. Das ist nicht nur dem Handel bewusst geworden.
Lassen Sie uns also ein bisschen in den Background schauen …
Im Kartenumfeld finden sich verschiedenste Techniken. Plastikkarten koennen mit unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen wie Labels und Unterschriftstreifen ausgeruestet sein. Zur Aufbringung von Daten tragenden Bereichen kommen neben dem Druck oder anderen „statischen“ Methoden (Lochung, Barcode) Magnetstreifen und Chipmodul zum Einsatz. Bei Chipkarten unterscheidet man ueblicherweise zwischen Speicherkarten und Mikroprozessorkarten. Mittlerweile koexistieren verschiedenste Techniken und Methoden je nach Anwendungsumfeld nebeneinander.
Die Normierung von Chipkarten geschieht durch ISO/IEC, im europaeischen Raum auch durch die CEN. Wichtige Normen finden sich in der ISO/IEC78xx-Reihe, wobei eine 7810 grundhaft die Karte als ID1-Karte in ihren physischen Parametern beschreibt und z.B. unter 7816 Belange fuer ISO-Chipkarten zusammengefasst sind.
Ueber die Jahre hat eine Evolution von reinen Speichermedien hin zu immer komplexeren Prozessorchipkarten mit Coprozessor, aktiven Systemen u.a. mit Display und verschiedenen Interfaces (USB) stattgefunden. In diesem Rahmen wird der Ausdruck „Smartcard“ zwar verschieden verwandt, sollte jedoch im Allgemeinen immer eine „rechnende“ mikroprozessor-basierte Karte bezeichnen.
In Bezug auf die Auspraegung der physischen Schnittstelle kann man zwischen kontaktbehafteten und kontaktlosen Karten unterschieden. Im kontaktlosen RFID-Bereich finden sich sowohl Speichermodelle mit mehr oder weniger Sicherheitslogik als auch Prozessorkarten, die auch mit einem dualen Interface (kontaktbehaftet und kontaktlos) ausgeruestet sein koennen. Betreffende Normen sind hier die ISO/IEC14443, 15693 und (mittlerweile weniger wichtig) 10536.