GlobalPlatform Publishes ISO Framework

Heute am 17.Juni veröffentlicht auf Omnicard.de:

„GlobalPlatform, the association which standardizes the management of applications on secure chip technology has published an ISO Framework, which defines how to implement GlobalPlatform’s Specifications in accordance with the latest version of standards from the International Organization for Standardization (ISO). The innovative framework will be of particular benefit to…“

Und den Artikel von Nina finden Interessierte genau hier.

Swen Hopfe

Kurzer Blick auf die Smartcard

… was nicht alles so passiert ist. Und um die große Historie soll es auch garnicht gehen. Was jedenfalls Anfang der siebziger Jahre begann und kurz danach in ersten Patenten zur mit Chip gestützten Karte von Jürgen Dethloff und Roland Moreno festgehalten wurde, war schon wegweisend. Plastikkarten gab es schon zwei Jahrzehnte eher mit dem Ausgangspunkt, in Hotels eine Kundenkarte und ein Zahlungsmittel bequem an der Hand zu haben.
Der Formfaktor Karte, gemeinsam mit dem Chip darauf, hat dann in den Achtzigern einen ganz guten Zug durch die Geschichte gemacht. Mit Telefonkarten und ersten Prozessorkarten auch. In den 90er-Jahren hatten sich dann Standards, wie eine Geldkarte, etabliert. Ende des Jahrzehnts gab es bereits einige nennenswerte Installationen mit kontaktlosen Karten. Und nun? Kontaktlose Karten sind Allgemeingut geworden. Mittels dieser Technik allerlei Formen mit Transpondern ausgerüstet. Neue Standards tragen das Ganze auch in Mobiltelefone und Tablets hinein, durch diese aktiven und mobilen Geräte eröffnen sich allerlei neue Möglichkeiten.

Mag sich einer fragen, wo die klassische Chipkarte bleibt? Die hat im Passwesen einen kleinen Siegeszug hingelegt, sei es nPA, ePass oder moderner Führerschein, auch wenn es dort nicht immer die gewohnte ISO-Form ist. Im eTicketing im Public-Transport gibt es mehr und mehr Fläche und das für klassische laminierte Karten in ec-Größe. Genauso wie bei Gesundheitskarten wie die eGK in Deutschland. Und einige Standards, wie EMV bei Bezahlkarten, kommen erst jetzt richtig in die Gänge. Dual-Interface erlebt hier eine Renaissance. Außerdem ist der flache Gutschein in Form von Karte besonders im Handel gefragt. Nicht zu vergessen, die vielen Anwendungen, die ich hier beflissentlich ignoriere. So genannte Nischen machen in unserem Metier immer noch den größten Anteil aus.

Es gibt überdies kontinuierlich technische Fortschritte, und der Singlechip auf der platzsparenden Karte ist noch immer attraktiv. Flashspeicher sind haltbarer geworden und bieten mehr Speicher auf kleinerer Fläche. Außerdem kann man „bis zum Schluss“ entscheiden, welche Funktionalität gebraucht wird, denn das Betriebssystem muss nicht mehr Teil der Chipmaske, also der Hardware sein, sondern kann später mit anderen Nutzdaten aufgebracht werden. Produktionskosten sinken, die Flexibilität steigt.

Kein Grund zum Klagen also? Es wird sich eher lang- weniger mittelfristig zeigen, wie sich entsprechender Wettbewerb zur Karte einordnet und wie deren spezielle Zukunft aussieht. Hauptsache es profitieren die Anwendungen, letztendlich die Anwender davon. Also doch noch die alte und gleichzeitig innovative Welt der Karte derzeit. Wäre ja ansonsten auch schlimm, oder?

SmartCard vs. andere Formfaktoren

Alte und neue Märkte für das produzierende Gewerbe also. Eine Frage, die sich so in der Welt des Anwenders nicht stellt, denn neue Formfaktoren werden nicht einfach so kreiert, sondern sind meist auch anwendungsgetrieben. Die äussere Form und die des Transponders im Inneren soll einem bestimmten Zweck der Verwendung möglichst gut dienlich sein, die Hülle kompakt sein und Schutz oder eben Platz für Beschriftung bieten.

Dem muss dann auch teilweise die Auswerteseite folgen. So existieren in Bezug auf den Formfaktor und natürlich auch der Technik mittlerweile vielfältige Lösungen nebeneinander, aus denen der Anwender bei kontaktlosen Lösungen wählen kann.

Etwas anders verhält es sich dagegen beim Anbieter oder vielmehr dem Hersteller. Ausgehend davon, dass Hersteller und Weiterverarbeiter von Chipkarten (Dabei bitte ich jetzt mal die originären Anbieter von Labels und Coins ein Auge zuzudrücken, da ich mich ja nicht ganz meiner Herkunft verschliessen kann.) klassischerweise beim Plastik oder der Karte gestartet sind, ist auch deren ursprüngliches Produktionsequipment auf diesen Formfaktor (nennen wir es meinetwegen ISO78xx) ausgerichtet.

Derlei Normen bezogen auf die zu verarbeitende Technik sind aber weniger das Problem. Ein recht kleiner Schritt für oben genannte Klientel jedenfalls, statt einer Speicherkarte eine Prozessorkarte oder eine kontaktlose Karte zu personalisieren oder im Bogen herzustellen, sei es nun Vicinity oder Proximity. Man möge mir diese grobe Vereinfachung verzeihen, aber bei wirklich veränderlichen Formen stellt sich schon eher die Frage nach der Aufstellung, so komisch das klingt. Teilen wir hier gedanklich eigentlich nicht nur in verschiedene Märkte sondern auch in verschiedene, festgefahrene Anbieter-Welten? Ist ein Unternehmen, in dem sich die Wertschöpfungskette wie eine Kette von Produktionsmaschinen – auch im getanen aktuellen Invest – innerbetrieblich durchzieht, einfach so in der Lage, sich neue Märkte (z.B. weg von der Karte hin zu Auto-ID-Produkten) zu erschliessen oder in seinem Metier gefangen? Ich glaube, hier bleibt es schon spannend, einfach so geht es sicher zumindest für die mid-sized Companies nicht. Einerseits haben wir es mit verschiedenem Wachstum in speziellen Bereichen zu tun, was die Strategie der Unternehmen beeinflusst. Anders wie grosse Anbieter schauen mittelständige Unternehmen genauer hin, wo es sich in der Zukunft zu engagieren gilt. Andererseits gibt es eine immer größere Aufgabenteilung und Spezialisierung, die im Einzelnen ganz unterschiedliche Bedürfnisse hervorbringt.

Bei Kartenherstellern werden mittlerweile Antennen für Transponder für das Passwesen gelegt, bei Personalisierern wiederum ist man teilweise auch auf die Verarbeitung von Coins und NFC-Handys eingerichtet. Daneben entstehen ganz neue Firmen. Nicht zu vergessen auch, dass der Trend anhält, durch Aquisitionen oder Partnerschaften mehr Fläche zu schaffen und Konstrukte, die immer mehr aus einer Hand anbieten können. Dieser Trend hat Unternehmen ganz unterschiedlicher Grösse erfasst.